Biografie

 

… oder: Warum bin ich Künstler und Pädagoge?

Mein We(rdegan)g verlief nicht gradlinig, aber es drängte mich dennoch unaufhörlich in eine Richtung, von der ich bis heute noch nicht weiß, wo mein Ziel liegen wird.

 

1959 erblickte ich in Mettingen (im nördlichen Münsterland) zum ersten Mal das Licht der Welt.

 

Mein erstes "offenes" Atelier
Mein erstes „offenes“ Atelier (1964)

 

Im Kindergarten musste ich einmal bei einer Nikolausfeier einen Kunstmaler spielen. (Ich wollte das nicht, ich wollte Polizist sein!)

 

Meine Einstellung zur Malerei wandelte sich schlagartig, als ich im Alter von 12 Jahren einen Ölfarbkasten von meinem Patenonkel geschenkt bekam.

 

Mein zweites Ölbild!
Mein zweites Ölbild (1971)

In meiner langjährigen Schulzeit reizten mich vor allem menschliche Portraits.
Karikaturen der Lehrer meiner Schule beispielsweise brachten mir unter Freunden und Mitschülern bald viel Anerkennung …

 

Neben der Schule verdiente ich mir durch Malen von Mustern für Knüpfteppiche (Stramine) im Auftrag eines Mettinger Textilgeschäftes zusätzliches Taschengeld.

In meiner Freizeit malte ich bald gegen etwas Entgelt für Freunde und Bekannte Auftragsarbeiten.

 

Der Künstler und sein Model
Der Künstler und sein Model

 

Nach meinem Abitur 1978 machte ich zunächst eine Ausbildung als Nachwuchskraft bei einer großen Textilhandelskette (na, welche wohl, wenn man aus Mettingen stammt?), da ich ursprünglich einen Einstieg in Richtung Design und Werbung suchte. Nach einer Prüfung vor Industrie- und Handelskammer 1990 war ich Einzelhandelskaufmann.

 

 

Nachdem sich eine neue Idee, Designer in dieser Firma zu werden, als Sackgasse erwies, begann ich 1981 ein Studium zum Kunst- und Deutschlehrer für die Sekundarstufe 1, wobei mich vor allem das Thema „Kunst als Kommunikations- und Erkenntnisform“ beschäftigte.

1986 legte ich mein 1. Staatsexamen ab.

 

Immer mal nachfragen!
Immer mal nachfragen!

 

Arbeitsmittel
Arbeitsmittel

 

 

Von 1988 bis 1990 studierte ich gleichzeitig Kunsttherapie und Diplompädagogik an der Wilhelms-Universität Münster.

Ergebnis:Abschlüsse mit Diplom und Zertifikat.

 

Von 1988 bis 1991 arbeitete ich als Beschäftigungs- bzw. Kunsttherapeut in einem psychiatrischen Krankenhaus in Münster.

 

 

Mein altes Atelier
Mein altes Atelier

 

Immer neue Wege suchen.
Stets neue Wege suchen!

 

Hier verfolgte ich weiter den Gedanken der gestalterischen Kommunikation, diesmal mit verschiedensten ausgegliederten menschlichen Randgruppen, vor allem mit so bezeichneten „Behinderten“ und „Langzeitpatienten“.

Künstlerisch folgte deadurch konsequenterweise eine Phase kritscher Selbstreflexion.

 

Thematisch standen in meinen Kunstwerken Menschen in/und Landschaften und später zwischenmenschliche Beziehungen im Vordergrund.

 

 

Neue Perspektiven entdecken
Neue Perspektiven entdecken!

 

Flexibel bleiben!
Flexibel bleiben!

1991 zog ich mit meiner Familie nach München, um dort im Heilpädagogischen Centrum des Augustinums (HPCA) mit so genannten Schwerstbehinderten künstlerisch und kunsttherapeutisch zu arbeiten.

Hier eröffneten sich für mich viele neue Ansätze, Möglichkeiten und Horizonte vor allem auch für mein eigenes künstlerisches Schaffen.

 

Nach fünfjähriger intensiver Auseinandersetzung mit den (Grenz-) Möglichkeiten künstlerischer Gestaltung bei Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung und Entwicklung entsprechender kunsttherapeutischer Verfahrensweisen zog es mich 1996 wieder ins Münsterland zurück.

 

 

Sich auch mal was gönnen!
Sich auch mal was gönnen!

In meiner neuen Wahlheimat Nottuln trat ich eine Stelle in einer Einrichtung für „schwer erziehbare“ Jugendliche und jugendliche Straftäter an.

Hier erhielt ich durch den Berufsalltag viele neue Impulse, sodass ich mich bildnerisch vor allem mit Themen wie „Lebensräume, Lebensträume und Perspektiven“ und „Menschenbilder“ auseinandersetzte.

 

Die intensive Arbeit mit den Jugendlichen führten mich wieder einmal in Grenzbereiche in der Auseinandersetzung mit mir selbst.

 

Manchmal ist es auch anstrengend!
Manchmal ist es auch anstrengend!

 

Meine erste Abschlussklasse 10e
Meine erste Abschlussklasse 10e (2011)

 

2003 entschied ich mich, meine Lehramtsausbildung „ordentlich“ mit dem 2. Staatsexamen abzuschließen.

Meine Lehramtsanwärterzeit habe ich an einer Realschule in Essen verbracht. Anschließend trat ich eine Stelle an einer Gesamtschule in Castrop-Rauxel als Kunst- und Deutschlehrer an.

 

Ab August 2012 arbeitete ich wieder im Münsterland und zwar an einer Gemeinschaftsschule in Billerbeck.

Eine Schule mit außerodentlich professionellem Lernklima für Schüler und Lehrer!

Aber: Jetzt weiß ich endlich, was für eine persönliche Herausforderung es ist eine Schule mit zu gestalten.

 

Meine 5c in Billerbeck
Meine 5c in Billerbeck (2012)

 

Meine 9c (2017)
Meine 9c (2017)

Meine (damalige) Erkenntnis:

Trotz außerordentlichem Engagement aller Kollegen und Kolleginnen bleibt Schule ein Bereich, der durch die jeweiligen Interessen von Politikern und Lobbyisten inhaltlich bestimmt wird und kaum durch sinngebende Ideen und eine entsprechend gestaltete Pädagogik. Sie ist daher in erster Linie ein Verwaltungsapparat mit unzureichendem Raum für kreative Gestaltung.

Klartext: Es wurde Zeit für den eigenen künstlerischen Disput und eine entsprechende persönliche   Weiterentwicklung.

Meine Konsequenz:

Im August 2017 wagte ich etwas Neues hoch oben an der Nordsee.

Auf Einladung eines befreundeten Paares lebte ich ein knappes Jahr auf ihrem Gulfhof und bekam dadurch viel Raum für mein neues kreatives Schaffen.

 

Mein Atelier in Wybelsum (2018)
Mein Atelier in Wybelsum (2018)

 

Mein aktuelles Atelier
Mein aktuelles Atelier

Seit August 2018 lebe ich wieder in Münster, bin in den Schuldienst zurückgekehrt – bodenständig und mit vielen neuen Ideen.

Was sich genau an verändern wird, weiß ich noch nicht. Ich freue mich darauf und bin sehr gespannt.

Ich bin ein Suchender – aber auch ein Finder!

 

Zum Schluss meiner (vorläufigen) Biografie grüße ich alle meine (ehemaligen) Schülerinnen und Schüler, deren engagierte Eltern und meine tollen KollegInnen in Essen, Castrop-Rauxel und Billerbeck …

… und natürlich mein aktuelles tolles Kollgium in Münster-Coerde!

Weil es Menschen wie euch gibt, arbeite ich gerne leidenschaftlich weiter in der Schule!

 

Ich bleibe optimistisch!
Ich bleibe optimistisch!

(Stand: November 2020)